Wolfgang Sinwel, Wien, 2003
Satellitäre Nympheas
... Neben der unglaublichen Schönheit, die den Planeten für den Kosmonauten Ronald McNair in eine köstliche Oase verwandelt, bei der einem warm ums Herz wird, macht sich die Erkenntnis von der Einheit und wechselseitiger ökologischer Abhängigkeit breit. Man beginnt zu begreifen, dass, aus dem Weltraum gesehen - weder soziale, noch politische Grenzen existieren. Eine neue Sensibilität gegenüber irdischem Verhalten entsteht, unsere Häuslichkeit wird über Bord geworfen, neue Bezugspunkte werden erarbeitet. Schmerzhaft wird die Erkenntnis mit zunehmender Entfernung. Denn fällt es schon aus dem Orbit schwer, Beweise menschlicher Existenz auf dem Planeten wahrzunehmen, wird es aus noch weiterer Entfernung fast unmöglich. Betrachtet man die Erde als Ganzes, kann man menschliches Wirken nicht entdecken. Bei allem Stolz auf unsere Leistungen: Aus der Perspektive des Universums sind wir ebenso unsichtbar wie Mikroorganismen in einem Tropfen Wasser.*